Ferienwohnung-Fallen in Spanien: typische Probleme & wie du sie vermeidest

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Ferienwohnungen sind in Spanien extrem beliebt: mehr Platz, Küche, oft günstiger als Hotels und ideal für Familien oder längere Aufenthalte. Gleichzeitig häufen sich gerade bei Ferienwohnungen Probleme, Missverständnisse und echte Abzocke – vor allem in stark touristischen Regionen.Wichtig vorweg: Die große Mehrheit der Vermieter in Spanien ist seriös. Probleme entstehen meist dort, wo Zeitdruck, hohe Nachfrage und anonyme Buchungsplattformen zusammentreffen. In diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten Ferienwohnung-Fallen in Spanien – und wie du dich davor schützt.

Der Artikel ist bewusst sachlich gehalten: keine Panik, aber klare Hinweise. Viele Punkte gelten landesweit, egal ob Festland, Mallorca oder Kanaren.

Grundlagen zu weiteren Urlaubsfallen findest du hier:
Touristenfallen in Spanien.


Warum Ferienwohnungen besonders anfällig sind

Ferienwohnungen werden oft online gebucht, manchmal Monate im Voraus, oft ohne persönlichen Kontakt. Dazu kommen:

  • starke Saisonabhängigkeit (Sommer, Ferienzeiten)
  • hoher Preisdruck in beliebten Regionen
  • unterschiedliche regionale Regeln
  • Sprachbarrieren bei Problemen

Genau hier setzen viele Fallen an – nicht immer illegal, aber für Gäste ärgerlich.


Die häufigsten Ferienwohnung-Fallen in Spanien

1) Fake-Anzeigen & nicht existierende Wohnungen

Eine der schlimmsten, aber zum Glück seltenen Fallen: Die Wohnung existiert gar nicht oder wird mehrfach vermietet. Besonders gefährlich sind Angebote außerhalb bekannter Plattformen oder bei extrem günstigen Preisen in Top-Lage.

Warnsignale:

  • nur Vorkasse per Überweisung oder Western Union
  • keine genaue Adresse vorab
  • Ausreden bei Video- oder Telefonkontakt

So schützt du dich: Buche nur über etablierte Portale oder seriöse Anbieter. Bezahle niemals außerhalb der Plattform.

2) Versteckte Zusatzkosten

Reinigungsgebühr, Bettwäsche, Handtücher, Strom, Gas, Klimaanlage, Internet – manches ist inklusive, manches nicht. Problematisch wird es, wenn Kosten erst nach der Buchung oder vor Ort auftauchen.

Typische Zusatzkosten:

  • Endreinigung (oft 50–150 €)
  • Klimaanlagen-Nutzung nach Zähler
  • späte Anreise / Schlüsselübergabe

Tipp: Lies die Preisübersicht genau und frage vor der Buchung nach „gastos adicionales“.

3) Kaution: hoch, spät oder gar nicht zurückgezahlt

Kautionen sind in Spanien normal. Problematisch wird es, wenn:

  • die Kaution ungewöhnlich hoch ist
  • keine klare Regel zur Rückzahlung existiert
  • angeblich „neue Schäden“ entdeckt werden

So gehst du sicher:

  • Wohnung bei Ankunft fotografieren (auch kleine Kratzer)
  • Schäden sofort melden
  • Kaution möglichst per Plattform oder Karte zahlen

4) Schlechter Zustand trotz schöner Fotos

Professionelle Fotos, Weitwinkel, alte Aufnahmen – vor Ort sieht die Wohnung plötzlich ganz anders aus. Besonders häufige Beschwerden:

  • Schimmel im Bad
  • defekte Klimaanlage
  • laute Umgebung

Tipp: Bewertungen sorgfältig lesen, vor allem die negativen. Wenn sich ein Problem mehrfach wiederholt, ist es meist real.

5) Illegale Ferienwohnungen

In vielen Regionen (z. B. Mallorca, Barcelona, Kanaren) gelten strenge Regeln für Ferienvermietung. Illegale Wohnungen können zu Problemen führen:

  • Behördenkontrollen
  • plötzliche Stornierungen
  • keine offizielle Rechnung

Hinweis: Achte auf eine offizielle Registrierungsnummer (z. B. „ETV“, „VUT“, „VV“ je nach Region).

6) Schlüsselübergabe-Probleme

„Der Schlüssel kommt später“, „der Kollege ist unterwegs“, „noch 30 Minuten“ – und du stehst mit Koffer auf der Straße. Besonders stressig nach Flug oder langer Anreise.

So vermeidest du das:

  • Ankunftszeit vorher klar absprechen
  • Notfallnummer verlangen
  • Self-Check-in bevorzugen

7) Lage schlechter als beschrieben

„Zentral“, „strandnah“, „ruhig“ – diese Begriffe sind dehnbar. In der Realität kann das heißen:

  • 20 Minuten Fußweg zum Strand
  • direkt an einer Hauptstraße
  • Partyzone bis 3 Uhr nachts

Passend dazu:
Ruhige Urlaubsorte in Spanien und
Partyorte in Spanien.

8) Hausregeln, die erst vor Ort auffallen

Keine Besucher, Ruhezeiten, Mülltrennung, Klimaanlage nur zu bestimmten Zeiten – vieles ist legitim, wird aber oft schlecht kommuniziert.

Tipp: Hausregeln vor der Buchung lesen, nicht erst beim Check-in.

9) Probleme bei Stornierung & Rückerstattung

Flexible Stornierung klingt gut – gilt aber oft nur bis zu einem bestimmten Datum. Danach kann es teuer werden.

Regel: Stornobedingungen genau prüfen, Screenshots machen.

10) Kommunikation nur auf Spanisch

Im Problemfall kann es schwierig sein, wenn der Vermieter nur Spanisch spricht und nicht reagiert.

Lösung: Plattformen mit Kundenservice bevorzugen oder zumindest schriftliche Kommunikation nutzen.


Was tun, wenn etwas schiefgeht?

  • Probleme sofort dokumentieren (Fotos, Videos)
  • Vermieter schriftlich informieren
  • Plattform einschalten
  • bei ernsten Fällen: lokale Polizei oder Touristenservice

Für den Umgang mit Behörden siehe auch:
Polizeikontrollen in Spanien.


Sicherere Alternative: Hotels & geprüfte Unterkünfte

Wer Stress vermeiden möchte, fährt oft mit Hotels oder geprüften Apartments besser. Klare Regeln, Rezeption, keine Kautionsdiskussionen.

Oder du buchst vor Ort geführte Touren statt auf eigene Faust zu planen:


Checkliste: Ferienwohnung sicher buchen

  1. Nur über seriöse Plattformen Booking.com buchen
  2. Bewertungen kritisch lesen
  3. Zusatzkosten vorab klären
  4. Registrierungsnummer prüfen
  5. Wohnung bei Ankunft dokumentieren

Haftungsausschluss

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information.
Er stellt keine Rechtsberatung dar und ersetzt keine Beratung durch Anwälte,
Behörden oder offizielle Stellen. Regeln und Vorschriften können sich ändern und regional unterschiedlich sein.

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