Infos für Urlauber an Festland, Balearen und Kanaren
Wer Urlaub am Meer in Spanien macht, freut sich auf Sonne, Strand und klares Wasser. Doch immer wieder taucht ein Thema auf, das viele Badegäste beschäftigt: Quallen. Spanien liegt am Mittelmeer und Atlantik – und beide Meere sind Lebensraum unterschiedlicher Quallenarten. Manche sind harmlos, andere können für schmerzhafte Begegnungen sorgen.
In diesem Artikel bekommst du einen umfassenden Überblick über Quallen in Spanien:
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Wo sie häufig vorkommen (Festland, Mallorca, Kanaren)
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Welche Arten es gibt
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Welche Quallen gefährlich sind
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Tipps, wie du dich beim Baden schützen kannst und was im Notfall zu tun ist
Quallen an Spaniens Festlandküsten
Das spanische Festland hat gleich zwei lange Küsten: die Mittelmeerküste (Costa Brava, Costa Blanca, Costa del Sol, Costa de Almería) und die Atlantikküste (Costa de la Luz, Galicien).
Mittelmeerküste
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Besonders betroffen: Die Costa Brava (Katalonien), die Costa Blanca (Alicante, Valencia) und die Küste Andalusiens.
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Warum? Das Mittelmeer ist ein relativ „geschlossenes Meer“. Bei warmen Wassertemperaturen und wenig Strömung können Quallen besonders häufig auftreten.
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Häufige Arten: Leuchtquallen (Pelagia noctiluca), Kompassquallen und die harmlose Ohrenqualle.
Atlantikküste
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Galicien und Costa de la Luz (bei Cádiz): Hier gibt es weniger Quallenprobleme als im Mittelmeer. Das Wasser ist kühler und die Strömungen stärker, was Quallenansammlungen erschwert.
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Trotzdem möglich: Vor allem im Sommer können Schwärme angeschwemmt werden. Besonders gefürchtet: die Portugiesische Galeere – keine echte Qualle, sondern eine Staatsqualle, deren Nesselgift sehr stark ist.
Quallen auf den Balearen – Mallorca, Ibiza & Co.
Die Balearen sind ein beliebtes Reiseziel – und auch hier gibt es regelmäßig Quallenwarnungen.
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Mallorca: Besonders im Hochsommer können Strömungen Quallen an die Strände der Playa de Palma oder Cala Millor treiben.
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Typische Arten:
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Leuchtqualle (Pelagia noctiluca): Klein, aber sehr schmerzhaft. Ihre Stiche können Hautausschlag und Schwellungen verursachen.
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Ohrenqualle: Relativ harmlos, die Nesseln sind kaum spürbar.
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Ibiza & Menorca: Ähnliche Situation wie auf Mallorca. In windstillen Buchten sammeln sich Quallen leichter.
Tipp: Viele Strände haben Flaggensysteme. Wenn die lila Flagge gehisst ist, bedeutet das „Achtung Quallen!“.
Quallen auf den Kanaren
Die Kanarischen Inseln (Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Palma usw.) liegen im Atlantik.
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Generell: Weniger Quallen als im Mittelmeer.
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Gefährliche Ausnahme: Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) wird immer wieder zum Beispiel vor den Kanaren gesichtet. Ihre langen Tentakel enthalten starkes Gift. Ein Kontakt kann lebensgefährlich sein, besonders für Allergiker oder Kinder.
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Andere Arten: Auch harmlosere Quallenarten kommen vor, aber oft nicht in großen Mengen.
Arten von Quallen in Spanien – ein Überblick
Häufige und eher harmlose Arten
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Ohrenqualle (Aurelia aurita): Fast durchsichtig, rund, vier ringförmige „Muster“ sichtbar. Nesseln nur schwach.
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Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata): Sieht aus wie ein Spiegelei im Wasser, ungefährlich, sogar faszinierend anzusehen.
Brennende Quallen
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Leuchtqualle (Pelagia noctiluca): Rosa bis violett, häufigste „Problemmacherin“ im Mittelmeer. Stiche sind schmerzhaft und brennen stark. Mittelmeerküste: Besonders an der Costa Brava, Costa Dorada und Costa Blanca können sie vereinzelt im Sommer und Herbst auftreten. Atlantikküste: In Galicien und im Norden Spaniens gibt es ebenfalls Sichtungen, meist im Frühjahr und Sommer. Vorkommen: Meist in offenem Wasser, manchmal treiben sie auch nahe Stränden, besonders nach Wind oder Strömungen.
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Kompassqualle (Chrysaora hysoscella): Hat ein Muster wie ein Kompass auf dem Schirm. Stiche unangenehm, aber selten gefährlich. Mittelmeer: Gelegentlich an der Costa Brava, Costa Dorada und rund um Valencia zu sehen. Atlantik: Besonders entlang der Galicien-Küste und in der Biskaya-Bucht, vor allem im Frühling und Sommer. Vorkommen: Sie treibt meist im offenen Wasser, kann aber nach Strömungen oder Wind auch nahe Strände gelangen, was zu Kontakt mit Schwimmern führen kann.
Gefährliche Arten
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Portugiesische Galeere (Physalia physalis): Hauptsächlich im Atlantik (Kanaren, Costa de la Luz, Portugal). Tentakel bis zu 30 Meter lang, Gift kann starke Schmerzen, Kreislaufprobleme und Atemnot verursachen. >>> Unser Artikel über die Portugiesische Galeere in Spanien
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Feuerqualle (verschiedene Arten): Manche Arten werden unter Urlaubern allgemein so genannt, gemeint ist meist die Leuchtqualle.
Wie gefährlich sind Quallen in Spanien?
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Die meisten Quallen sind harmlos – höchstens etwas unangenehm beim Kontakt.
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Schmerzhafte Stiche: Leuchtqualle & Kompassqualle – können starke Hautreizungen und Brennen verursachen, klingen aber meist nach einigen Stunden ab.
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Gefährlich: Besonders die Portugiesische Galeere – hier sollte sofort medizinische Hilfe gerufen werden.
Tipps zum Schutz vor Quallen
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Auf Flaggen achten: Lila Flagge = Quallengefahr.
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Nicht anfassen: Auch tote Quallen am Strand können noch Nesseln aktiv haben.
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Schutzkleidung: Beim Schnorcheln ggf. dünnen Neoprenanzug tragen.
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Apps & Websites: Manche Regionen (z. B. Mallorca) informieren online über Quallensichtungen.
Was tun bei einem Quallenstich?
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Ruhe bewahren – nicht panisch werden.
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Nicht reiben – dadurch verteilen sich die Nesseln nur noch mehr.
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Tentakel vorsichtig entfernen – am besten mit einer Pinzette oder Handschuhen.
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Meerwasser benutzen – niemals Süßwasser, das verstärkt die Wirkung der Nesseln.
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Essig oder spezielles Gel (in Apotheken erhältlich) kann helfen, bei Leuchtquallenstichen. Bei der Portugiesischen Galeere kein Essig, sondern nur Meerwasser!
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Kühlen – Eis in einem Tuch lindert den Schmerz.
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Bei starken Symptomen (Atemnot, Kreislaufprobleme, großflächige Reaktion, starke Schmerzen): Sofort Notarzt rufen (112).
Fazit
Quallen gehören in Spanien zum Sommer wie Sonne und Strand. Die meisten sind harmlos, einige sorgen aber für schmerzhafte Stiche. Besonders im Mittelmeer (Mallorca, Costa Brava, Costa Blanca) kann es im Hochsommer zu Quallenschwärmen kommen. Auf den Kanaren und an der Atlantikküste ist das Risiko geringer – außer, wenn die Portugiesische Galeere auftaucht.
Mit etwas Vorsicht, Beachtung der Warnflaggen und den richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen musst du dir den Urlaub aber nicht verderben lassen.
Portugiesische Galeere – Gefahr im Mittelmeer und Atlantik
Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) sieht auf den ersten Blick aus wie eine farbenfrohe Qualle. Doch in Wahrheit handelt es sich um eine Staatsqualle, also ein Lebewesen, das aus mehreren spezialisierten Einzelorganismen besteht. Sie ist faszinierend, aber auch gefährlich – jedes Jahr kommt es zu Vorfällen mit Badegästen an Stränden in Spanien, Portugal und auf den Kanaren.
In diesem Artikel erfährst du alles über die Portugiesische Galeere: ihr Aussehen, ihre Lebensweise, wo sie vorkommt, warum sie so gefährlich ist und wie du dich im Notfall verhalten solltest.
Was ist die Portugiesische Galeere?
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Kein Einzeltier, sondern eine Kolonie: Mehrere Polypen übernehmen unterschiedliche Aufgaben (Fortbewegung, Verdauung, Verteidigung).
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Blase wie ein Segel: Die gasgefüllte Blase, auch „Pneumatophore“ genannt, ragt aus dem Wasser und kann 10–30 cm lang werden. Ihre blaue bis violette Färbung macht sie auffällig.
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Tentakel mit Gift: Unter der Wasseroberfläche hängen bis zu 30 Meter lange Fangarme. Diese sind mit Nesselzellen bestückt, die ein starkes Gift abgeben.
Vorkommen – Wo kann man ihr begegnen?
Die Portugiesische Galeere lebt in tropischen und subtropischen Meeren. Normalerweise treibt sie frei im offenen Ozean, wird aber durch Strömungen und Winde manchmal an die Küsten gespült.
Atlantikküste Portugals und Spaniens
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Besonders an der Algarve und in Galicien kommt es im Sommer immer wieder zu Sichtungen.
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Nach Stürmen können viele Exemplare gleichzeitig an Strände getrieben werden.
Kanarische Inseln
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Auf Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura warnen Behörden regelmäßig vor der Portugiesischen Galeere.
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Oft werden Strände dann mit roter Flagge gesperrt.
Balearen (Mallorca, Ibiza, Menorca, Formentera)
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Auch im Mittelmeer taucht die Galeere gelegentlich auf.
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Vor allem nach stürmischen Tagen im Frühling und Sommer kommt es zu Funden.
Mittelmeer allgemein
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Obwohl sie hier seltener ist, wurden in den letzten Jahren immer wieder einzelne Tiere gemeldet – auch an der Costa Blanca und an der Costa del Sol.
Warum ist die Portugiesische Galeere so gefährlich?
Die Tentakel enthalten Millionen winziger Nesselzellen. Bei Berührung schießen sie mikroskopisch kleine „Harpoonen“ in die Haut und injizieren ein starkes Neurotoxin.
Mögliche Folgen beim Menschen:
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Sofortige, starke Schmerzen (wie ein brennender Peitschenhieb)
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Rötungen, Striemen und Quaddeln auf der Haut
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Übelkeit, Kreislaufprobleme, Atemnot
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In seltenen Fällen: Kollaps oder Herzstillstand
Besonders Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Allergien sind gefährdet. Auch abgetrennte Tentakel am Strand oder im Wasser können noch lange aktiv Gift abgeben.
Erste Hilfe bei Kontakt
Wenn du oder jemand anderes beim Baden mit einer Portugiesischen Galeere in Berührung kommt, solltest du Folgendes tun:
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Ruhe bewahren und sofort aus dem Wasser gehen.
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Tentakelreste vorsichtig entfernen – am besten mit Handschuhen, einer Pinzette oder einem Stock. Niemals mit bloßen Händen.
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Mit Meerwasser abspülen (kein Süßwasser, da dies das Gift aktiviert).
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Essig oder warmes Wasser (ca. 45 °C) können helfen, die Giftwirkung zu neutralisieren.
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Keine Hausmittel wie Sand, Alkohol oder Urin verwenden – das macht es evebt, sogar schlimmer.
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Bei Atemproblemen, Kreislaufproblemen, starken Schmerzen oder großflächigen Verletzungen sofort den Notruf (meist 112 in Europa) wählen.
Tipps für Touristen
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Achte auf Strandwarnungen und Flaggen: Wenn rote Flagge weht, ist Baden verboten.
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Informiere dich vor Ort: Viele Strände auf Mallorca, den Kanaren oder an der Algarve warnen über Apps oder Aushänge vor aktuellen Sichtungen.
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Selbst gesichtete Galeeren nicht berühren, auch nicht, wenn sie am Strand liegen. Sie bleiben noch Tage giftig.
Portugiesische Galeere – faszinierend, aber gefährlich
Die Portugiesische Galeere ist ein beeindruckendes Naturphänomen, das man mit Respekt betrachten sollte. Sie gehört zu den gefährlichsten „Quallen“ der Welt, obwohl sie eigentlich keine echte Qualle ist.
Wer die Warnhinweise am Strand beachtet, minimiert das Risiko erheblich. Gleichzeitig ist sie ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da Fische und Meeresschildkröten sie fressen.
Die Portugiesische Galeere ist ein wunderschönes, aber gefährliches Lebewesen, das du in Spanien, Portugal, im Mittelmeer und auf den Kanaren antreffen kannst. Mit etwas Vorsicht und dem richtigen Verhalten im Notfall ist das Risiko beherrschbar – und dein Strandurlaub bleibt sicher.