Sichtungen, Gefahren und Tipps für Urlauber
Spanien ist für Sonne, Strände und mediterranes Lebensgefühl bekannt. Doch manchmal überrascht das Meer mit ungewöhnlichen Bewohnern. Einer davon ist der Blaue Drache – eine seltene Meeres-Schnecke, die aussieht wie ein kleines Fabelwesen. Der wissenschaftliche Name lautet Glaucus atlanticus.
Auch wenn er wunderschön ist, sollten Touristen wissen: Der Blaue Drache kann unangenehm gefährlich werden. In diesem Artikel erfährst du, wo er in Spanien gesichtet wird, wie gefährlich er für Menschen ist, und was du tun solltest, falls du ihm begegnest.
Was ist der Blaue Drache?
Der Blaue Drache, Glaucus atlanticus. ist keine Schlange und kein Fisch, sondern eine Nacktkiemerschnecke. Mit seinen blauen und silbernen Farbtönen und den langen, drachenähnlichen Fortsätzen wirkt die blaue Schnecke wie ein Fantasiewesen.
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Länge: 3–5 cm
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Farbe der Nacktschnecke: leuchtend blau (Oberseite), silbrig-grau (Unterseite)
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Lebensraum: treibt an der Wasseroberfläche im Meer
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Nahrung: vor allem Quallen, darunter auch die gefährliche Portugiesische Galeere
Glaucus atlanticus, Blaue Drache, by Sylke Rohrlach from Sydney – Blue dragon-glaucus atlanticus, CC BY-SA 2.0, Link
Wo kommt der Blaue Drache in Spanien vor?
Der Blaue Drache lebt normalerweise im offenen Atlantik, wird aber durch Strömungen auch an die spanische Küste gespült.
Bekannte Sichtungen Blaue Drache in Spanien:
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Costa Blanca (Alicante, Benidorm)
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Andalusien (Cádiz, Tarifa, Málaga)
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Kanarische Inseln (Teneriffa, Lanzarote, Gran Canaria)
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Balearen (selten, aber auch auf Mallorca und Ibiza schon beobachtet)
Sichtungen bleiben sehr selten, doch in den letzten Jahren häufen sich Meldungen durch veränderte Strömungen und den Klimawandel. Die meisten Sichtungen erfolgen nach Stürmen oder ungewöhnlichen Meeresströmungen, wenn der Blaue Drache an die Küsten gespült wird.
Ist der Blaue Drache gefährlich?
Ja – auch wenn er winzig aussieht. Der Blaue Drache frisst Quallen und speichert deren Nesselzellen (z. B. von der Portugiesischen Galeere) in seinen eigenen Körper. Dadurch kann er schmerzhafte Stiche verursachen.
Symptome nach Kontakt:
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starke Schmerzen und Brennen
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Hautrötungen und Schwellungen
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Übelkeit oder Kreislaufprobleme (eher selten)
Für gesunde Erwachsene ist eine Berührung meist nicht lebensbedrohlich, kann aber sehr unangenehm sein. Für Kinder, ältere Menschen oder Allergiker kann der Blaue Drache jedoch durchaus lebensbedrohlich werden.
Was tun, wenn man Kontakt mit einem Glaucus atlanticus hatte?
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Nicht reiben → sonst verteilt sich das Gift
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Essig oder Meerwasser auf die Stelle, kein Süßwasser
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Stachelreste entfernen (am besten mit einer Pinzette oder Plastikkarte)
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Kühlen mit Eis oder kalten Umschlägen
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sofort einen Arzt aufsuchen
Tipps für Urlauber in Spanien
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Aufmerksam sein: Die Schnecke Blaue Drache treibt oft mit Quallen an der Wasseroberfläche.
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Nicht anfassen: Auch tote Tiere können noch gefährlich sein
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Kinder warnen: Die leuchtend blaue Farbe wirkt verlockend, ist aber eine Warnung.
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Lokale Hinweise beachten: Wenn Strände wegen Quallen oder ungewöhnlicher Tiere gesperrt sind, besser ernst nehmen.
Warum heißt er „Blauer Drache“?
Der Name „Blauer Drache“ ist eigentlich irreführend. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Nacktschnecke, die nur wenige Zentimeter groß wird.
Seinen Namen verdankt er:
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seiner blauen Färbung, die ihn im Wasser tarnt,
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seinen tentakelartigen Fortsätzen, die an Flügel oder Drachenklauen erinnern.
Mit einem echten Drachen hat er also nichts zu tun – er gehört zur Familie der Glaucidae, einer Untergruppe der Schnecken.
Fazit
Der Blaue Drache in Spanien ist ein faszinierendes, aber auch gefährliches Meeres-Tier. Urlauber sollten wissen, dass Begegnungen zwar selten sind, ein Kontakt aber extrem schmerzhaft und gefährlich sein kann.
>>> Siehe auch: Unser Artiekl über die Portugiesische Galeere
>>> Siehe auch: Unser Artikel über die Quallen in Spanien
Sichtungen des Blauen Drachen weltweit
Der Blaue Drache (Glaucus atlanticus) lebt nicht nur im Mittelmeer, sondern in vielen warmen Meeren rund um den Globus. Seine Lebensräume liegen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen, wo er mit den Strömungen an der Wasseroberfläche treibt.
Europa
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Portugal: Besonders an der Algarve wird der Blaue Drache immer wieder gesichtet. Dort gibt es häufiger Sichtungen als in Spanien, weil die Portugiesische Galeere in diesem Gebiet stark verbreitet ist.
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Italien (Sardinien, Sizilien): Seltene Funde, vor allem nach Stürmen.
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Griechenland: Einzelne Sichtungen an den Inseln der Ägäis.
Australien
Australien gilt als einer der Hotspots für den Blauen Drachen. Vor allem an der Ostküste (Sydney, Queensland) kommt er relativ häufig vor.
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Hier gibt es sogar regelmäßig Medienberichte, wenn hunderte Exemplare gleichzeitig angespült werden.
Südafrika
An der Küste von Kapstadt und entlang der Garden Route wird der Blaue Drache ebenfalls häufiger beobachtet.
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Touristen berichten von Funden direkt an den Stränden, oft zusammen mit Quallen.
Nordamerika
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USA (Florida, Texas, Kalifornien): Auch an der US-Küste kommt es gelegentlich zu Sichtungen.
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Besonders im Golf von Mexiko wurden in den letzten Jahren häufiger Blaue Drachen an Land gespült.
Asien
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Indien: Funde an der Westküste im Arabischen Meer.
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Japan: Sehr selten, aber möglich in südlicheren Regionen.
Warum der Blaue Drache immer häufiger gesichtet wird
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Klimawandel & steigende Wassertemperaturen: Warmes Wasser fördert die Ausbreitung.
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Stärkere Strömungen: Ungewöhnliche Wind- und Wellenbewegungen spülen die Tiere an Strände.
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Mehr Aufmerksamkeit durch Social Media: Früher unbemerkt, heute sofort in den Nachrichten.