Vorkommen, Schutz und Beobachtungsmöglichkeiten
Wenn man an Spanien denkt, hat man meist Sonne, Strände und Tapas im Kopf – aber Bären? Tatsächlich leben in Spanien noch wilde Braunbären, allerdings nur in bestimmten Regionen. Für Wanderer und Naturliebhaber ist das eine spannende Information, und auch für den Tourismus spielt der Schutz der Tiere eine Rolle.
Gibt es Bären in Spanien?
Ja, in Spanien lebt eine kleine, aber wachsende Population von Braunbären (Ursus arctos arctos). Sie gehören zur europäischen Unterart des Braunbären und sind seit Jahrhunderten Teil der Tierwelt der Iberischen Halbinsel.
Während der Bestand im 20. Jahrhundert fast ausgerottet war, hat sich die Zahl der Bären in den letzten Jahrzehnten langsam erholt – dank Schutzprogrammen und strenger Gesetze.
Wo leben Bären in Spanien?
Die Bären Spaniens konzentrieren sich fast ausschließlich auf den Kantabrischen Gebirgszug (Cordillera Cantábrica) im Norden des Landes.
-
Asturien zum Beispiel:
-
Parque Natural de Somiedo – bekannt für Bären und andere Wildtiere.
-
Parque Natural de Redes – bewaldete Täler, gute Chance auf Bärenbeobachtung (aus sicherer Entfernung).
-
-
Kastilien und León: Zum Beispiel Parque Natural de Babia y Luna – ebenfalls Rückzugsgebiet für Braunbären.
-
Kantabrien, wie im Parque Natural Saja-Besaya – Bärenpopulationen in abgelegenen Wäldern.
-
Pyrenäen
-
Aragonien:
-
Parque Natural de los Valles Occidentales – kleine Bärenpopulation.
-
-
Katalonien:
-
Parque Natural del Pirineo Catalán – vereinzelt Bären, meist schwer zu beobachten.
-
-
-
Galicien (Randgebiete)
Besonders bekannt ist der Nationalpark Somiedo in Asturien, wo Bären regelmäßig gesichtet werden.
Wie viele Bären gibt es in Spanien?
Aktuell (2025) leben in Spanien etwa 350–400 Braunbären. Die Population teilt sich in zwei Gruppen:
-
Westliche Population (größer und stabiler, rund 250–300 Tiere)
-
Östliche Population (kleiner, rund 50–70 Tiere, aber zunehmend stabiler)
Dank strenger Schutzmaßnahmen wächst die Zahl langsam weiter.
Verhalten der Bären
Spanische Braunbären sind sehr scheu und meiden den Kontakt mit Menschen.
-
Sie sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv.
-
Sie ernähren sich größtenteils vegetarisch (Beeren, Wurzeln, Nüsse, Eicheln), fressen aber auch Insekten oder kleine Tiere.
-
Im Winter ziehen sie sich in Höhlen zurück, eine richtige Winterruhe wie in Skandinavien halten sie in Spanien aber nicht immer – die milden Temperaturen machen das oft unnötig.
Gefahr für Menschen?
Touristen müssen sich keine Sorgen machen: Braunbären in Spanien stellen wenig Gefahr dar.
-
Begegnungen sind selten.
-
Die Tiere meiden Menschen und verschwinden meist sofort, wenn sie einen Wanderer bemerken.
-
Angriffe sind in den letzten Jahrzehnten fast nicht dokumentiert.
Bärenbeobachtung in Spanien
In Asturien und Kantabrien gibt es geführte Bärensafaris und Wanderungen, bei denen Naturführer Touristen an sichere Beobachtungspunkte bringen. Besonders im Frühling und Frühsommer stehen die Chancen gut, Bären mit Jungtieren aus der Ferne zu sehen.
Beliebte Orte für Bärenbeobachtung 2025:
-
Somiedo-Nationalpark (Asturien)
-
Fuentes del Narcea y del Ibias Naturpark (Asturien)
-
Montaña Palentina (Kastilien-León)
Schutzprogramme
Die spanischen Braunbären stehen unter strengem Schutz:
-
Seit den 1980er Jahren gibt es Projekte zur Wiederherstellung des Lebensraums.
-
Wildern und Fallenstellen sind streng verboten.
-
EU-Förderungen haben geholfen, den Bestand zu stabilisieren.
-
Organisationen wie die Fundación Oso Pardo setzen sich aktiv für den Schutz ein.
Fazit
Bären in Spanien sind eine kleine, aber faszinierende Tierpopulation. Sie leben ausschließlich in den Bergen im Norden des Landes und sind streng geschützt. Für Touristen besteht keine Gefahr – im Gegenteil: Mit etwas Glück und einem guten Guide kann man die scheuen Tiere aus sicherer Entfernung beobachten. Damit sind die spanischen Braunbären ein echtes Natur-Highlight, das viele gar nicht erwarten.